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Datengrundlage Statusreport: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Anwendungsfälle für Bedarfsverkehr ===
 
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Die Charakteristika von Bedarfsverkehr machen ihn für zwei sehr unterschiedliche Anwendungsfälle geeignet:
 
 
* einerseits kann mit Bedarfsverkehr ein Mindestangebot für all jene Menschen zur Verfügung gestellt werden, die ansonsten nur eingeschränkt mobil sein könnten; Bedarfsverkehr wird hier als Instrument der Daseinsvorsorge eingesetzt, die soziale Zielsetzung steht im Vordergrund
 
* Bedarfsverkehr kann – größer gedacht – aber auch eine zentrale Rolle in der Mobilitätswende spielen, weil er unter bestimmten Voraussetzungen die effizienteste Art ist, das Problem der ersten und letzten Meile zu lösen und eine entscheidende Lücke im Verbund der Mobilitätsalternativen zu schließen
 
 
Die heute bestehenden Initiativen (und teils auch Förderregime) zielen sehr stark auf den ersten Anwendungsfall ab, für die kommenden Jahre ist zu erwarten, dass die Bedeutung des zweiten Anwendungsfalls zunehmen wird, weil der Druck zur Emissionsreduktion im Verkehrsbereich stetig steigt.
 
 
Beide Anwendungsfälle bzw. Zielsetzungen sind völlig legitim und sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Erfreulicherweise gibt es keinen direkten Zielkonflikt: ein groß angelegter Bedarfsverkehr mit ökologischer Zielsetzung verbessert in der Regel die Mobilitätsoptionen für alle, wenn ausreichend auf die Barrierefreiheit und Zugänglichkeit des Angebots geachtet wird.
 
 
==== Gegenüberstellung ====
 
Entscheidend ist, sich die Zielsetzung schon bei der Konzeption bewusst zu machen, weil es in verschiedener Hinsicht Konsequenzen auf die Ausgestaltung und Kommunikation des Angebots hat:
 
-->
 
{| class="table table-sm table-bordered"
 
!
 
! „Daseinsvorsorge“<br><small>(soziale Zielsetzung im Vordergrund)</small>
 
! „Mobilitätswende“<br><small>(ökologische Zielsetzung im Vordergrund)</small>
 
|-
 
! Zielgebiete
 
| Gemeinden, in denen aufgrund zu geringer Besiedlungsdichte ein größer angelegter Bedarfsverkehr ökonomisch und ökologisch nicht sinnvoll ist
 
| Gemeinden mit ausreichend großer Einwohnerzahl oder topographisch günstigen Voraussetzungen (z.B. kompakte Siedlungsstruktur, Kleinstädte, Gemeinden im Stadtumland)
 
|-
 
! Zielgruppe
 
| Personen, die nicht mit Privatfahrzeug mobil sein '''können''' (z.B. SeniorInnen, Jugendliche)
 
| Personen, die nicht mit Privatfahrzeug mobil sein '''wollen'''
 
|-
 
! Zielgröße
 
| um die Kosten möglichst niedrig zu halten, soll die Zahl der NutzerInnen auf den Bedarf der Zielgruppe '''beschränkt''' werden
 
| der Bündelungsgrad und die Wirtschaftlichkeit steigt mit der Zahl der Fahrgäste, daher ist das Ziel, '''so viele Autofahrten wie möglich''' auf den Bedarfsverkehr zu '''verlagern'''
 
|-
 
! Preisgestaltung
 
| im Vordergrund steht das Bedürfnis der NutzerInnen und möglichst niedrige Hürden für die Nutzung, der Preis soll daher eher '''niedrig''' sein, die Einführung von Zeitkarten ist sinnvoll
 
| ein gutes Angebot '''darf etwas kosten'''; der Bedarfsverkehr soll skalierbar sein, der Preis daher so gewählt werden, dass die Kostendeckung mit steigenden Nutzungszahlen zunimmt
 
|-
 
! Betriebsformen
 
| aufgrund der niedrigen Kosten für die Gemeinde bieten sich insbesondere Modelle mit '''freiwilligen FahrerInnen''' an
 
| für skalierbare Angebote empfehlen sich Lösungen mit '''professionellen FahrerInnen''' (Taxi-/Verkehrsunternehmen oder kommunaler Eigenbetrieb)
 
|-
 
! Rolle der Digitalisierung
 
| '''kaum relevant''', weil ein wichtiger Teil der Zielgruppe (SeniorInnen) kaum technikaffin ist und in der Regel auch nur ein Fahrzeug im Einsatz ist
 
| '''große Bedeutung''', weil der Bedarfsverkehr nur ein Baustein und die (digitale) Verknüpfung mit Komplementärangeboten essentiell ist und weil für die Disposition mehrerer Fahrzeuge technologische Unterstützung benötigt wird
 
|-
 
! ökologische Wirkung
 
| aufgrund der geringen Zahl an NutzerInnen '''minimal''' bzw. eher sogar negativ, weil neue Mobilitätsoptionen für Menschen entstehen, die zuvor nicht mobil sein konnten
 
| direkte Wirkung eher gering, jedoch '''große indirekte Wirkung''', wenn durch Bedarfsverkehr als Lückenschluss für die letzte Meile andere Alternativen für längere Strecken – wie regionaler ÖV oder Carsharing – zugänglicher werden
 
|-
 
! soziale Wirkung
 
| '''sehr hoch''', weil genau auf das Bedürfnis der Zielgruppe abgestimmt
 
| '''ebenso hoch''', wenn bei der Ausgestaltung der Angebote ausreichend auf Zugänglichkeit und Barrierefreiheit geachtet wird
 
|}
 
  
 
=== Disclaimer ===
 
=== Disclaimer ===

Version vom 5. Oktober 2023, 19:30 Uhr

Statusreport 2024

Bedarfsverkehre („Mikro-ÖV“) sind innovative Mobilitätslösungen für die letzte Meile in der Region. Dieser Report bietet einen Überblick über den Stand der Initiativen in Österreich.

  • 284 Angebote
  • 816 Gemeinden

Einführungszeitpunkt aktuell aktiver Bedarfsverkehre (für 200 Angebote erfasst)

pChart

1987 1 1988 1 1989 2 1990 2 1991 4 1992 5 1993 5 1994 8 1995 8 1996 8 1997 12 1998 13 1999 16 2000 19 2001 26 2002 37 2003 39 2004 45 2005 52 2006 60 2007 64 2008 68 2009 72 2010 77 2011 81 2012 92 2013 100 2014 110 2015 115 2016 120 2017 140 2018 151 2019 166 2020 166 2021 177 2022 186 2023 200

Bedienformen[ ]

von Haltepunkt zu Haltepunkt
zwischen Tür und Haltepunkt
von Tür zu Tür
nach Fahrplan
nach Bedarf
26 (9%) 35 (13%) 4 (1%)
ohne Fahrplan
nach Bedarf
44 (16%) 13 (5%) 154 (56%)

Insights[ ]

  • 21% nutzen bereits Elektrofahrzeuge Liste
  • 18% nutzen Software zur Disposition Liste, Software-Übersicht
  • 12% können über eine App bestellt werden
  • 17% sind in die Verkehrsauskunft Österreich (VAO) integriert Übersicht
  • 61% haben Einschränkungen in Bezug auf Zielgruppe oder Betriebszeiten Übersicht
  • 61% beauftragen Taxi-/Verkehrsunternehmen
  • 22% arbeiten mit Freiwilligen

Disclaimer[ ]

Die Zahlen dieses Reports stammen aus der Datenbank von bedarfsverkehr.at. Der Report wurde am 28.4.2024 erstellt. Die Datenbank existiert seit 2014, alle Daten stehen unter freier Lizenz als Open Data zum Download bereit und sind auch über eine API zugänglich.

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Veröffentlicht unter Creative Commons 2.0 Namensnennung von bedarfsverkehr.at.