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GUSTmobil: Unterschied zwischen den Versionen

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K (Textersetzung - „{{Mikro-ÖV-System“ durch „{{Bedarfsverkehr“)
 
 
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{{Bedarfsverkehr
 
{{Bedarfsverkehr
|Homepage=http://www.istmobil.at/inhalt/privatkunden/gustmobil.html
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|problem=1. Zugang zur Mobilität für gesundheitlich, räumlich oder finanziell eingeschränkte Menschen zur Sicherung der Daseinsgrundversorgung.
|Ort=Deutschfeistritz, Dobl-Zwaring, Eggersdorf bei Graz, Feldkirchen bei Graz, Frohnleiten, Hart bei Graz, Haselsdorf-Tobelbad, Hausmannstätten, Hitzendorf, Kainbach bei Graz, Kumberg, Laßnitzhöhe, Lieboch, Nestelbach bei Graz, Premstätten, Raaba-Grambach, Sankt Bartholomä, Sankt Marein bei Graz, Sankt Oswald bei Plankenwarth, Sankt Radegund bei Graz, Seiersberg-Pirka, Semriach, Stattegg, Stiwoll, Thal, Übelbach, Vasoldsberg, Weinitzen, Wundschuh
+
2. Ergänzung zum öffentlichen Verkehr zur Schaffung unabhängiger Mobilität abseits des privaten Pkws.
|Bundesland=Steiermark
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Punkt 2 ist derzeit nachrangig, soll und wird aber aus meiner Sicht in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
|Bestellnummer=+43 123 500 44 11
+
|erfolg=ja, eher erfolgreich
|Vorbestellzeit=30 min
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|erfolg-gruende=Erfolg im Sinne "man erreicht die gesetzten regionalen Zielgrößen": ja, eher erfolgreich
|App-Android=https://play.google.com/store/apps/details?id=at.istmobil.app
+
Erfolg im Sinne "das GUSTmobil ist innovativ, in jeder Gemeinde sichtbar und als Teil der alltäglichen Wegeketten integriert": eher nicht.
|App-iOS=https://itunes.apple.com/at/app/istmobil/id1092115564
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|Betriebszeit=täglich
+
Umstände für Erfolg: Sichtbarkeit und Wissen (zu wenig Marketing?!), Einfache Nutzung ohne viel wenn/dann (Konkurrenzierungsregeln ÖV zu kompliziert?!), Bewusstseinsbildung und gesellschaftlicher Wandel (Transformationsprozess in Richtung Mobilitätswende schreitet am Land zu langsam voran?!)
|Öffnungszeiten=Mo-Sa 06:00-24:00; So, PH 06:00-22:00
+
|mobilitaetswende=ja, das war eines von mehreren Zielen
|HaltestellenplanLink=http://www.istmobil.at/inhalt/privatkunden/gustmobil.html
+
|mobilitaetswende-beitrag=In Zukunft soll der Bedarfsverkehr meiner Meinung nach ein fixer Bestandteil des ÖPNV sein. Um zur Mobilitätswende beitragen zu können, muss Bedarfsverkehr einfacher, integrierter und sichtbarer werden. Auf diesem Transformationsprozess braucht es jedoch vorerst mehr Fachwissen (wissenschaftliche Begleitung), einen entemotionalisierten, strategischen Diskurs und eine sinnvolle Rollenaufteilung zwischen Kommune, Region, Land und Bund.
|Tarifanmerkungen=* der Tarif ist abhängig von der Entfernung und der Anzahl der Personen – [http://www.istmobil.at/inhalt/privatkunden/gustmobil.html Tarifdetails]
+
|erhebung-2023=Ja
|ExklusiverVorverkauf=Nein
+
|kennzahlen={{Kennzahlen
|Quelle=http://www.istmobil.at/inhalt/privatkunden/gustmobil.html
+
|jahr=2018
|LetzterCheck=2017/10/15
+
|befoerderungsfaelle=38500
|Lage=47.07071, 15.4395
+
|besetztkilometer=173000
|Betriebsform=Betriebsform:ISTmobil
+
}}{{Kennzahlen
|Merkmal=Web-Bestellung, App-Bestellung
+
|jahr=2019
|Betriebsbeginn=2017/07/01
+
|befoerderungsfaelle=48300
 +
|besetztkilometer=223000
 +
}}{{Kennzahlen
 +
|jahr=2020
 +
|befoerderungsfaelle=31600
 +
|besetztkilometer=155000
 +
}}{{Kennzahlen
 +
|jahr=2021
 +
|befoerderungsfaelle=21000
 +
|besetztkilometer=97000
 +
}}{{Kennzahlen
 +
|jahr=2022
 +
|befoerderungsfaelle=24500
 +
|besetztkilometer=109500
 +
}}
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|keine-kennzahlen-2022=Nein
 +
|kennzahlen-2023=Ja
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|beschreibung=GUSTmobil ist ein Sammeltaxi und bringt Sie in 26 Gemeinden in Graz-Umgebung flexibel und kostengünstig an Ihr Ziel. Es verkehrt nach Bedarf zwischen 1.800 Haltepunkten und ermöglicht Anbindung und Umstieg auf
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Bus und Bahn. Ob zur nächsten Öffi-Haltestelle, zum Arzt, zur Apotheke, zum Einkaufen oder einfach ins Kaffeehaus – mit GUSTmobil kommen Sie jetzt ganz einfach an Ihr Ziel – und das ohne eigenes Auto.
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|website=https://istmobil.at/istmobil-regionen/gustmobil/
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|gemeinde=Deutschfeistritz, Dobl-Zwaring, Eggersdorf bei Graz, Frohnleiten, Hart bei Graz, Haselsdorf-Tobelbad, Hitzendorf, Kainbach bei Graz, Kumberg, Laßnitzhöhe, Lieboch, Peggau, Raaba-Grambach, Sankt Marein bei Graz, Sankt Oswald bei Plankenwarth, Sankt Radegund bei Graz, Semriach, Stattegg, Stiwoll, Thal, Übelbach, Vasoldsberg, Weinitzen, Wundschuh, Nestelbach bei Graz, Sankt Bartholomä
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|zielgruppe-eingeschraenkt=Nein
 +
|flex-zeit=nach Bedarf
 +
|flex-raum=Haltestelle-Haltestelle
 +
|haltestellen=https://istmobil.at/istmobil-regionen/gustmobil/
 +
|betriebszeit-kategorie=täglich
 +
|betriebszeit-text=* Mo-Do: 06:00 – 20:00 Uhr
 +
* Freitag: 06:00 – 23:00 Uhr
 +
* Samstag: 07:00 – 23:00 Uhr
 +
* So & Feiertag: 07:00 – 20:00 Uhr
 +
|betriebszeit-osm=Mo-Th 06:00-20:00; Fr 06:00-23:00; Sa 07:00-23:00; Su, PH 07:00-20:00
 +
|betriebsstunden=102
 +
|betriebszeit-abgestimmt-checkboxes=Sonstiges
 +
|betriebszeit-abgestimmt-sonstiges=Erfahrungen aus dem Probebetrieb
 +
|status=in Betrieb
 +
|betriebsbeginn=2017-07-01
 +
|bestellzeit-spaetestens=50 min
 +
|buchung=telefonisch, online, App
 +
|buchung-telefon={{Bestellnummer
 +
|telefonnummer=0123 500 44 11
 +
}}
 +
|buchung-telefon-typ=Telefonzentrale
 +
|buchung-online=https://webapp.istmobil.at/public/map
 +
|buchung-android=https://play.google.com/store/apps/details?id=at.istmobil.app&hl=de_AT&gl=US
 +
|buchung-ios=https://apps.apple.com/at/app/istmobil/id1092115564
 +
|tarif-checkboxes=verbund, entfernungsabhaengig, ermaessigungen, abo
 +
|einzelfahrt=3
 +
|einzelfahrt-bis=9
 +
|ermaessigung=ÖPNV-Karten-Nutzer*innen
 +
|verbund=Inhaber:innen eines KlimaTickets Österreich / Steiermark oder Top-Tickets für Schüler*innen, Student*innen und Lehrlinge des Steirischen Verkehrsverbundes zahlen für GUSTmobil-Fahrten einen um 50% reduzierten Fahrtpreis.
 +
 
 +
Die Zeitkarte muss vorab (5 Werktage) im ISTmobil-System registriert (mittels Scan/Kopie) werden. Für die Registrierung benötigen man eine persönliche mobilCard.
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|tarif-anmerkungen=Ab 10 km Fahrt: Abrechnung gesamter Strecke kilometergenau.
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|tarifdetails-link=https://istmobil.at/istmobil-regionen/gustmobil/
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|dienstleistung-checkboxes=Taxiunternehmen
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|modell=Handbuch:Beauftragung eines Systemanbieters
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|systemanbieter=ISTmobil
 +
|verbundintegration=Nein
 +
|software=Ja
 +
|software-hersteller=ISTmobil
 +
|marketing-checkboxes=Information auf der Gemeinde-Webseite, eigener Webauftritt des Angebots, Schaltung in lokalen Medien, Postwurf, Flyer, Gemeindezeitung, Fahrzeug-Branding, Infoveranstaltungen, Neubürgerinformation, Logo, Haltesäulen
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|letzter-check=2023/7/25
 +
|aktualisierung-2023=Ja
 +
|evaluierung=Jede Fahrt wird lt. Förderrichtlinie des Landes Steiermark aufzeichnet. Es gibt ein digitales Fahrtenbuch, Quartalsberichte mit den wichtigsten Kennzahlen (Fahrten- und Fahrgastentwicklung, Kilometerleistung, Besetzungsgrad, Nutzungsart, Zu-Abbringer ÖV, Gemeindeübergreifende Fahrten, Dienst- und Bereitschaftsaufträge, Stornobuchungen, ÖV-Ticketkund:innen, Kosten und Erlöse uvm). Einmal jährlich entsteht ein größerer Bericht inkl. getätigter Marketingaktivitäten, Weiterentwicklungen, Ableitungen etc. Zwischen dem Auftraggeber und dem Betreiber finden regelmäßige Jour-Fixe statt.
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|keine-kennzahlen-2021=Nein
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|kennzahlen-2022=Ja
 +
|integration=Carsharing Angebot "tim" in 5 GUSTmobil Gemeinden. Gemeinsame Aktionen und GUSTmobil Haltepunkt bei Carsharingstandorten integriert, sowie gegenseitige Kommunikation.
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https://www.tim-oesterreich.at/steirischer-zentralraum/mikro-oev/
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|aktualisierung-2022=Ja
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|rolle=Die Regionalmanagement Steirischer Zentralraum GmbH ist Auftraggeber des Angebots.
 +
|auftraggeber-checkboxes=Region
 +
|administration-checkboxes=Region, Sonstiges
 +
|administration-sonstiges=ISTmobil GmbH
 +
|akteure=Auftraggeber: Regionalmanagement Steirischer Zentralraum GmbH im Auftrag der teilnehmenden Gemeinden
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Auftragnehmer, Betreiber / Anbieter: ISTmobil GmbH
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Beförderer: Taxiunternehmer:innen als Subauftragnehmer:innen des Betreibers
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|finanzierung-checkboxes=Gemeinde, Landesförderung, Sonstiges
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|finanzierung-sonstiges=Regionsmittel im Rahmen des StLREG 2018
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|finanzierung-anmerkung=GUSTmobil ist ein Projekt des Steirischen Zentralraums welches aus Mitteln des Verkehrsressorts des Landes Steiermark gefördert sowie aus Regionsmitteln des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes unterstützt wird. Die Eigenmittel tragen die teilnehmenden Gemeinden.
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|verbundintegration-nein=Auf Wunsch des Auftraggebers sind Zeitkarten des Verkehrsverbundes Steiermark (Jahres-, Halbjahreskarten, TopTickets und KlimaTickets) im Kund:innenbereich bei ISTmobil digital hinterlegbar und führen zu 50% vergünstigten Fahrtpreisen bei GUSTmobil. Eine "echte" Ticketintegration oder eine Durchbuchungsmöglichkeit in Kooperation mit dem Verkehrsverbund wäre äußerst wünschenswert. Es gab bereits Bemühungen dazu, jedoch ohne Ergebnis.
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|software-erfahrungen=Die Softewarelösung ISTdis erfüllt die Erwartungen. Die Möglichkeiten der statistischen Auswertungen sind sehr vielfältig.
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|marketing-anmerkung=Für die Öffentlichkeitsarbeit ist der Auftraggeber zuständig und wird inhaltlich vom Betreiber unterstützt. Der Fokus liegt auf lokal und regional wirksamer Bewerbung (Gemeindezeitungen, regionale Medien). Anlassbezogen werden Aktionen durchgeführt (Europäische Mobilitätswoche, Jubiläen etc.).
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|erfahrung-oea=Essenziell ist die Sichtbarkeit des Systems im öffentlichen Raum (zB über Haltepunkttafeln). Wirksamstes Medium ist die Gemeindezeitung und nicht zu vernachlässigen auch die Wirkung von Mundpropaganda über lokale Einrichtungen, Institutionen, Gemeindeamt uvm.
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|erfahrung-motivation=Bei GUSTmobil handelt es sich um ein Mikro-ÖV Angebot in Form eines regional organisierten Anruf-Sammel-Taxis, welches im Juli 2017 eingerichtet wurde, um einerseits disperse Siedlungsgebiete an
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den höherrangigen Öffentlichen Verkehr anzuschließen, und andererseits die innerörtliche
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Erreichbarkeit im Kontext der Alltagsmobilität zu gewährleisten. Das GUSTmobil ist ein ergänzendes Angebot und nicht als Konkurrenz zu den bestehenden Linien des Öffentlichen Verkehrs zu verstehen. Der regionale Ansatz ermöglicht auch gemeindeübergreifende Fahrten. Die Erwartungen wurden erfüllt. Die Hauptzielgruppe sind ältere Menschen, vorr. weiblich, die das GUSTmobil für Erledigungen im Alltag nutzen (Einkauf, Arzt, Besuche etc.). Aber auch Pendler:innen nutzen das GUSTmobil anlassbezogen zB je nach Witterung, Familien nutzen es im Freizeitkontext und in einigen Gemeinden werden Kinder, die keinen Zugang zu Schulbussen haben, zu den Bildungseinrichtungen gebracht. Die Bedarfe sind vielseitig, aber in jedem Fall schließt das GUSTmobil eine Mobilitätslücke.
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|zielgruppe-motivation-checkboxes=Senior*innen, Gemeindebürger*innen
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|erfahrung-herausforderungen=Im Planungs- und Implementierungsprozess lag die größte Herausforderung darin, das Finanzierungssystem zwischen dieser Vielzahl an beteiligten Gemeinden gerecht aufzustellen. Insbesondere zu Beginn hat man wenig Erfahrung wie gut das Angebot in den einzelnen Gemeinden genutzt wird. So konnte man nur auf einen Finanzierungsschlüssel nach Einwohner:innen oder der Steuerkraft zurückgreifen. In den wenigsten Fällen stellte sich im Betrieb eine Angemessenheit zwischen Kosten und Nutzen heraus, was kommunal- und regionalpolitisch direkt zu negativen Meldungen führte. Im Dauerbetrieb konnten wir auf einen fahrtenauftragsbezogenen Schlüssel umstellen, der viel ausgewogener ist. Selbst wenn es regionale Institutionen wie Regionalmanagements gibt die als ein Auftraggeber und eine Schnittstelle für Gemeinden auftreten/beauftragen/Richtungen vorgeben können, werden die Entscheidungen letztendlich auf kommunaler Ebene im jeweiligen Gemeinderat getroffen. Allein dieser Abstimmungsprozess ist politisch schwierig (wenig Bewusstsein/Wissen da) und zeitlich schwerfällig (dauert bis zu 4 Monate). Geholfen hätten im Implementierungsprozess sicherlich betreiberunabhängige (!) Erfahrungswerte, Mess- und Zielgrößen zur Berechnung von zu erwartenden Auslastungen und Lösungsansätze zur guten Integration mit dem ÖV.
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Zwischen 2012 und 2015 entstand im Rahmen des Alpine Space Projektes „RURBANCE“ (Alpine Space
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Programm 2015) ein erster Meilenstein für den Mikro-ÖV in der Region. Zu diesem Zeitpunkt wurde
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erstmals die Erschließung disperser Gebiete und Tourismusdestinationen für einen Teilbereich des
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Steirischen Zentralraums nördlich von Graz mittels eines Sammeltaxis geprüft und in Erwägung
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gezogen. Im Format eines Best-Practice Workshops wurden vier bestehende Systeme aus ganz
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Österreich näher betrachtet und das Thema damit bei regionalen Stakeholdern ins Bewusstsein
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gerückt. Als 2015 im Bezirk Korneuburg das damals erste größer angelegte interkommunale Mikro-ÖV
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System mit 15 Gemeinden in Betrieb genommen wurde, festigte sich das Vorhaben ein solches System
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auch für den gesamten Bezirk Graz-Umgebung zu realisieren. Nach der Aufstellung eines Budgets für
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ein Implementierungskonzept, koordinierte das Regionalmanagement die Planungs- und
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Konzeptphase mit den regionalen Stakeholdern. Das System des Projekts „GUSTmobil – Graz-Umgebung Sammeltaxi“ konnte nach einer intensiven Vorbereitungszeit im Juli 2017 in 29 von 36
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Gemeinden des Bezirks in Betrieb genommen werden.
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|rahmenbedingungen=Die Herausforderungen (aus Auftraggebersicht, nicht Betreibersicht) sind weniger rechtlicher, mehr organisatorischer Natur. Das Grundverständnis eines Mikro-ÖVs im Sinne eines Sammeltaxis ist eine sinnvolle Ergänzung zum öffentlichen Verkehr herzustellen. Nun gibt es, geknüpft an die Landesförderung, in der Steiermark klare Vorgaben und Richtlinien wie eine Sammeltaxi fahrt vermittelt werden darf ohne den bestehenden ÖV zu konkurrenzieren. Das ist grundlegend auch gut so. Aber wann und unter welchen Umständen eine ("echte"!) Konkurrenzierung zwischen ÖV und Mikro-ÖV vorliegt und welche Fußwege und (Umstiegs-)Wartezeiten zumutbar sind ist Auslegungssache und wird österreichweit sehr unterschiedlich interpretiert.  Oftmals werden die vielseitigen Bedarfe der Menschen bei der Festlegung solcher Kriterien in den Hintergrund gestellt bzw. über einen Kamm geschert. So wird der Fahrtwunsch einer mobilitätseingeschränkten, älteren Person, die nur in den nächsten Ort zum Einkaufen gelangen möchte (und niemals dazwischen auf den Regionalbus für eine Teilstrecke umsteigen würde), gleich disponiert wie der einer ohnehin ÖV-affine Student:in mit Topticket, die hin und wieder das Sammeltaxi als Zu/Abbringer nutzt. Auch die Ticketintegration in die Verkehrsverbünde wird ö-weit unterschiedlich gehandhabt. Hier wären bundesweite, strategische Überlegungen, Empfehlungen und Vorgaben sehr wünschenswert.
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Generell ist auch die Ausschreibung zB bei ÖV-Bündelneuplanungen gemeinsam mit dem Mikrö-ÖV ein wünschenswertes Zielbild. Optimal wäre ein Betrieb aus einer Hand. Manche Verkehrsverbünde, wie zB in Tirol, verfolgen diese integrierte Betreiberstruktur bereits. Denn Kommunen und Regionen stoßen einerseits finanziell, organisatorisch und andererseits (Personal-)ressourcentechnisch an die Grenzen. Es muss langfristig die Frage gestellt werden,  in welchem Verantwortungsbereich liegt der Betrieb eines (regionalen) Mikro-ÖVs eigentlich?!
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|erfahrung-weiterentwicklung=Anfang Oktober 2020 wurden alle 36 Gemeinden des Bezirkes über Evaluierungsergebnisse und Ableitungen für ein adaptiertes GUSTmobil Konzept für einen Dauerbetrieb umfassend informiert. Nach Beratung in den jeweiligen Gemeindegremien beschlossen 26 der 36 Gemeinden das neue Konzept, den neuen Finanzierungsansatz und eine vom Regionalmanagement durchzuführende EU-weite Ausschreibung des Betriebs für weitere 3 Jahre. In diesem Konzept wurden die adaptierten betrieblichen und organisatorischen Grundlagen des GUSTmobil Dauerbetriebes von 2021 bis 2024 dargestellt. Angepasst wurden die Betriebszeiten (ua werktags von Mo-Do von -24h auf -20h verkürzt), ergänzt wurde der ÖV-Zeitkarten Nachlass, neu implementiert eine Beauskunftung von Sammelfahrt-Alternativen mit Preisvorteil und vorgeschrieben der Einsatz von aktuell 2 e-Fahrzeugen (von 6 Dienstfahrzeugen im System). Eine künftige Weiterentwicklung ist natürlich wichtig und auch geplant.
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|wirkung-oekologisch=sehr gering
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|wirkung-sozial=sehr hoch
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|sonstiges=Der 100%ige Einsatz von E-Fahrzeugen in einem regional organisierten Sammeltaxi System, wie es das GUSTmobil ist, wird aktuell im Rahmen einer Masterarbeit überprüft.
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|publikation=Ja
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|erhebung-2022=Ja
 
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Aktuelle Version vom 26. Juli 2023, 13:44 Uhr

Bedarfsverkehr

GUSTmobil ist ein Sammeltaxi und bringt Sie in 26 Gemeinden in Graz-Umgebung flexibel und kostengünstig an Ihr Ziel. Es verkehrt nach Bedarf zwischen 1.800 Haltepunkten und ermöglicht Anbindung und Umstieg auf Bus und Bahn. Ob zur nächsten Öffi-Haltestelle, zum Arzt, zur Apotheke, zum Einkaufen oder einfach ins Kaffeehaus – mit GUSTmobil kommen Sie jetzt ganz einfach an Ihr Ziel – und das ohne eigenes Auto.

  • Wie funktioniert's?
    Halt-halt.png
    Es wird nur von und zu festgelegten Haltestellen oder Sammelhaltepunkten befördert.
    Haltepunkteplan
    Phone.png
    Es gibt keinen Fahrplan, gefahren wird nur bei Bedarf und vorheriger Buchung.
    spätestens 50 min vor Fahrtantritt bestellen
  • Wann steht das Angebot zur Verfügung?
    • Mo-Do: 06:00 – 20:00 Uhr
    • Freitag: 06:00 – 23:00 Uhr
    • Samstag: 07:00 – 23:00 Uhr
    • So & Feiertag: 07:00 – 20:00 Uhr
  • Wo steht das Angebot zur Verfügung?

  • Wie viel kostet das Angebot?
    Einzelticket: 3 € bis 9 €

    Ab 10 km Fahrt: Abrechnung gesamter Strecke kilometergenau.

    Inhaber:innen eines KlimaTickets Österreich / Steiermark oder Top-Tickets für Schüler*innen, Student*innen und Lehrlinge des Steirischen Verkehrsverbundes zahlen für GUSTmobil-Fahrten einen um 50% reduzierten Fahrtpreis.

    Die Zeitkarte muss vorab (5 Werktage) im ISTmobil-System registriert (mittels Scan/Kopie) werden. Für die Registrierung benötigen man eine persönliche mobilCard.

  • Wer kann das Angebot nutzen?
    uneingeschränkt
zuletzt überprüft: vor 9 Monaten (25.7.2023)
Betrieb seit 1.7.2017
Software: ISTmobil
Statistik bearbeiten

Die Kennzahlen können sich auf das Kalenderjahr beziehen oder auf das Betriebsjahr, das in dem angegebenen Jahr endet.

  • EinwohnerInnen im Bediengebiet: 89.029 (2021)
  • Fläche Bediengebiet: 849,6 km² (2021)
  • Beförderungsfälle: 38.500 (2018), 48.300 (2019), 31.600 (2020), 21.000 (2021), 24.500 (2022)
  • Besetztkilometer: 173.000 km (2018), 223.000 km (2019), 155.000 km (2020), 97.000 km (2021), 109.500 km (2022)
  • Beförderungsfälle je EinwohnerIn und Jahr: 0,28 (2022)
  • Modal Split Anteil der mit dem Bedarfsverkehr zurückgelegten Wege an allen Wegen der EinwohnerInnen im Bediengebiet (berechnet mit dem Durchschnittswert von 931 Wegen pro Jahr für die Bevölkerung außerhalb der Großstädte).: 0,03 % (2022)
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