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Gmoabus Pöttsching

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Version vom 17. Juli 2013, 08:21 Uhr von Tobias Haider (Diskussion | Beiträge)

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Vorlage:Mikro-ÖV-System

Einfaches, flexibles System

Der Bus holt seine Fahrgäste normalerweise von zuhause ab und transportiert sie direkt bis an ihr Ziel. Bequemer geht es nicht. Wartezeiten von mehr als zehn Minuten treten nur selten auf. Somit ist der Bus auch spontan gut nutzbar.

Wenn Sie die Nummer des GmoaBuses anrufen, meldet sich die Lenkerin, die gerade Dienst hat. Aufgrund der Überschaubarkeit der Gemeinde nimmt die Lenkerin die Fahrtwünsche entgegen und disponiert auch selbst. Das heißt, sie plant die Fahrtroute und sammelt die Fahrten so, dass die gefahrenen Kilometer möglichst gering bleiben. Es gibt auch regelmäßige Fahrten, beispielsweise für Kinder zur Schule. Diese funktionieren nach einem Fahrplan, der den tatsächlichen Bedürfnissen angepasst ist. Bei sehr starkem Andrang werden die Ortsteile nach einem Fahrplan halbstündlich bedient.

Komfortables Fahrzeug

Der GmoaBus hat acht Sitzplätze, einen niedrigen Fahrzeugboden und eine automatische Tür, so dass vom Gehsteig aus stufenlos eingestiegen werden kann.

BürgerInnennahe Betriebsführung

Die Fahrgäste bestimmen mit. Der Betrieb des GmoaBuses wird exakt auf die Bedürfnisse der Fahrgäste ausgerichtet. Im Fahrgastbeirat treffen sich VertreterInnen der Gemeinde, des Vereins, die Lenkerinnen und die Fahrgäste. Probleme können dort oft sofort gelöst werden. Ein gemeinnütziger Verein betreibt den GmoaBus. Das wichtigste Mitglied in diesem Verein ist die Gemeinde Pöttsching, vertreten durch den Bürgermeister und die beiden Vizebürgermeister.

Engagierte Lenkerinnen

Als Lenkerinnen sind Frauen aus der Gemeinde beschäftigt. Das stellt neben optimaler Ortskenntnis auch eine hohe soziale Kompetenz sicher. Als Fahrgast genießt man eine, im sonstigen öffentlichen Verkehr nicht bekannte Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft. Kinder können den GmoaBus problemlos benützen, da sie kompetent beaufsichtigt werden. „Mamas Taxi“ ist oft nicht mehr notwendig, weil der GmoaBus zuverlässig und viel interessanter ist.

Wirtschaftlicher Betrieb

Pro Jahr nutzen den Bus rund 30.000 Fahrgäste. An einem Werktag sind das an die 100 Personen. Die spezifischen Aufkommenswerte von elf Fahrten pro EinwohnerIn und Jahr liegen in einem Bereich, der sonst nur von kleinstädtischen Stadtbussystemen bekannt ist.

Positive wirtschaftliche Effekte

Neben den örtlichen Gastgewerbebetrieben profitierten vor allem die Nahversorger. Durch die gesteigerte Nachfrage konnte deren Existenz gesichert und das Warenangebot ausgeweitet werden. Auch das Angebot im medizinischen Dienstleistungsbereich wurde größer. FußpflegerInnen, HeilmasseurInnen, PhysiotherapeutInnen, Ärzte und Ärztinnen können bequem mit dem GmoaBus erreicht werden.

Soziale Effekte

Zum GmoaBus gehört auch der Austausch der letzten Neuigkeiten aus dem Dorf. Die Lenkerinnen schauen auf ihre KundInnen. Wenn sich ein Stammkunde eine Zeit länger nicht meldet, wird nachgeschaut, ob auch alles in Ordnung ist.

Erfolgsmodell Gmoabus, 8f


Der erste „Gmoa-Bus“ im Burgenland entstand in Pöttsching im Jahr 2000 aus einem Modellprojekt zur Frauenmobilität, das vom bmvit initiiert und gefördert wurde. Das Projekt wurde mit dem VCÖ Mobilitätspreis ausgezeichnet und fand auch international große Beachtung. Es war Vorbild für weitere „Gmoa-Busse“ im Burgenland.

Seit 2006 existieren weitere „Gmoa-Busse“ in Purbach, Breitenbrunn und Mörbisch. Betreiber ist pro „Gmoa-Bus“ ein lokaler gewerblicher Verein. Die „Gmoa-Busse“ verkehren ohne fixe Fahrpläne und Haltestellen. In der Regel werden die Fahrgäste nach Anruf von zu Hause abgeholt und an ihr gewünschtes Ziel gebracht. In Pöttsching gibt es auch regelmäßige Fahrten nach Fahrplan, z. B. für Kinder zur Schule. Bedienungsgebiet sind meist die Gemeinde und wichtige Bahn- und Bushaltestellen. Sie haben somit auch eine wichtige Zubringerfunktion zum öffentlichen Verkehrsangebot. Im Sommer werden auch Camping- plätze und Seebäder angefahren, so profitieren auch Gäste der Region Neusiedlersee von den „Gmoa-Bussen“.

Die ortsansässigen FahrerInnen der „Gmoa-Busse“ sind beim jeweiligen Verein in Voll- oder Teilzeit beschäftigt und koordinieren die Fahrtwünsche selbst. Sie planen die Fahrtroute und sammeln die Fahrten so, dass die gefahrenen Kilometer möglichst gering bleiben. Die signalgelben „Gmoa-Busse“ erscheinen in einem einheitlichen Design. Es handelt sich um Kleinbusse mit 8 Sitzplätzen, die behindertengerecht ausgestattet sind. Es werden neben Einzelfahrscheinen (1 Euro bis 1,5 Euro) auch Zeitkarten angeboten. Rund 25.000 bis 30.000 Fahrgäste (Beförderungsfälle) pro Jahr nutzen die „Gmoa-Busse“ für Einkäufe und Erledigungen im Ort und als Zubringer zu den Bahnhöfen.

Handbuch Mikro-ÖV, 40


Mobilität ist ein wichtiger Faktor in unserer Gesellschaft. Der „Gmoabus“ (Gemeindebus) holt sie im Ortsgebiet von Pöttsching von zu Hause ab und bringt sie überall im Ort hin.

Tel.: 0664/535 46 64

Betriebszeiten

  • Montag – Freitag 7.00 – 18.00 Uhr
  • Samstag 8.00 – 12.00 Uhr
  • Sonntag vor und nach den Gottesdiensten

Fahrkartenpreis

  • Eine Fahrt: € 1,00
  • Tageskarte: € 3,00
  • Monatskarte: € 20,00
  • Jahreskarte: € 200,00

Rufe 0664 / 535 46 64 und der GMOA-BUS holt dich ab und bringt dich an dein Wunschziel innerhalb von Pöttsching.

Melde Deine Abfahrt mindestens 10 Minuten vor der gewünschten Abfahrtszeit (Abfahrt in Pöttsching West um die Minute 20 und 50, Pöttsching Ost um die Minute 05 und 35). Die genaue Abholzeit erfährst du bei der Anmeldung!

poettsching.at


Der GmoaBus Pöttsching verkehrt nur im Gemeindegebiet und wird von einem gemeinnützigen Verein betrieben. Das wichtigste Mitglied in diesem Verein ist die Gemeinde Pöttsching, vertreten durch den Bürgermeister und die beiden Vizebürgermeister.

Die Finanzierung erfolgt durch rund 20% Fahrgeldeinnahmen, rund 10% ÖPNRV-Mittel des Bundes, rund 60% Gemeinde und rund 10% Zuschüsse vom Land. Die Fahrgasteinnahmen durch Verkauf der Tickets beliefen sich im Jahr 2008 auf 15.900 Euro (Fahrkartenpreise: Eine Fahrt: € 1,00, Tageskarte: € 3,00, Monatskarte: € 20,00, Jahreskarte: € 200,00).

Die Betriebskosten lagen 2008 bei ca. 80.000 Euro (exkl. Abschreibung des Fahrzeugs); der Bus fuhr ca. 57.000 km. Mittlerweile ist der originale GmoaBus durch ein neueres Modell ausgetauscht worden (vgl. bmvit, 2009; Marktgemeinde Pöttschnig, 2012 B). Falls es Reparaturarbeiten gibt, kommt die Gemeinde finanziell dafür auf. Zu Beginn fuhren nur Fahrerinnen, mittlerweile sind auch männliche Fahrer als Aushilfen und im Zuge von AMS Projekten tätig (Interview Gelbmann 2012).

regionale-mobilitaet.at


  • 100 Fahrgäste an durchschnittlichem Vormittag, kaum Stehzeiten
  • fährt ständig von einem Ende des Orts zum anderen (3km), im Sommer gibt es noch einen Badesee
  • es gibt Badegäste aus Bad Sauerbrunn
  • durchschnittliche Wartezeit 2-15 Minuten
  • hauptsächliche Fahrgäste: PensionistInnen, Gehbehinderte, SchülerInnen (1-2 Fahrten in der Früh)
  • es gibt ÖV-Anbindung durch Regionalbusse nach Wr. Neustadt und Eisenstadt
  • nur telefonische Bestellung, Freisprecheinrichtung, Fahrerinnen merken sich die Fahrten
  • geschätzte durchschnittliche Belegung 3-4 Fahrgäste, zu Spitzenzeiten voll ausgebucht
  • Kapazitäten (jedenfalls zu Spitzenzeiten) ausgeschöpft, ein zweiter Bus wird aber nicht für notwendig gehalten
Telefonat mit einer Gemeindebus-Fahrerin am 24.5.2013


Inbetriebnahme: 22.09.2000, 2 Jahre Pilotprojekt - jetzt dauernde Einrichtung.

Pilotprojekt der Marktgemeinde Pöttsching mit Unterstützung des BM f. Verkehr, Innovation und Technologie. Begleitung während der ersten 2 Jahre durch Techn. Büro Stadtland, Wien und Büro f. Verkehrsplanung Trafico, Gmunden.

https://www.kommunalnet.at/news/artikel/select_category/45272/article/mobililtaetsprojekt-gmoa-bus-poettsching.html?cHash=d1801c8ba980c5371641e585d62df90c